Es heißt, das Telefonnetz sei ein unsichtbares Labyrinth, in dem unsere Stimmen verloren gehen – und die Warteschleifenmusik ist der seltsame Klang der Zeit, die sich in den Drahtbahnen selbst verstrickt.
Gewidmet unseren Förderern P. und D. aus B. - das Institut dankt.
Titel: “Warteschleifen”
Szene: Jerry sitzt auf dem Sofa und spricht mit George, der neben ihm sitzt und offensichtlich genervt ist.
Jerry: (lächelt) Hast du jemals darüber nachgedacht, wie seltsam Warteschleifen sind?
George: (verärgert) Oh, ich weiß! Ich war heute fast eine Stunde in einer Warteschleife! Eine Stunde! Und was bekomme ich dafür? Die gleiche Musik, die alle 30 Sekunden wiederholt wird. Das ist Folter!
Jerry: (nickt) Es ist wie eine Mischung aus purer Langeweile und einem Hauch von Verzweiflung. Du weißt, dass du niemanden erreichen wirst. Aber du bleibst trotzdem dran, als ob die Musik dich irgendwie beruhigen könnte.
George: (übertrieben) Und dann, wenn du denkst, es kommt jemand, und du hörst plötzlich Klick, und du bist wieder in der Musik! Was ist das? Warum schickt man dich dann zurück in die Warteschleife? Das ist wie ein böser Witz!
Jerry: (lacht) Das ist wie eine Einladung zum Warten. “Oh, du willst also sprechen? Hier, hör dir noch ein paar Minuten Musik an, während wir uns entscheiden, ob du es wert bist!”
George: (zeigt auf das Telefon) Ich schwöre, ich habe das Gefühl, dass die Musik absichtlich schlechter wird, je länger du wartest. Anfangs ist es noch irgendwie entspannend, dann wird es nur noch chaotisch und nervig!
Jerry: (grinst) Genau! Die erste Minute denkst du: „Oh, schön, Ambientmusik.“ Nach 15 Minuten ist es wie: “Warum spielt jemand ein Keyboard, das im Aufzug stecken geblieben ist?”
George: (verärgert) Und dann gibt’s immer diese automatische Ansage, die dir sagt: „Ihre Wartezeit beträgt weniger als 10 Minuten.“ Wieso lügen sie? Ich habe das Gefühl, sie fügen diese Ansage nur ein, um mir zu zeigen, wie hoffnungslos alles ist. “Weniger als 10 Minuten!” Ach ja, klar. Weniger als 10 Minuten… für die nächsten 30 Minuten!
Jerry: (lacht) Das ist der Trick! Sie sagen dir „weniger als 10 Minuten“, damit du denkst, du kannst es schaffen, aber in Wirklichkeit bist du auf dem besten Weg, ein ganzes Jahr damit zu verbringen, nur um mit jemandem zu sprechen.
George: (drückt frustriert das Telefon) Das ist doch keine Warteschleife, das ist ein endloses, funktionierendes Labyrinth der Hoffnungslosigkeit!
Jerry: (grinst) Ja, am Ende bist du so lange in der Warteschleife, dass du vergisst, warum du überhaupt angerufen hast. Du rufst an, weil du Hilfe brauchst, und jetzt bist du einfach nur ein Überlebender von “Musik der Warteschleifen”.
George: (seufzt) Vielleicht sollte ich einfach die Musik selbst machen. Eine eigene Warteschleife… mit meinem eigenen Soundtrack!
Jerry: (lacht) “George’s Warteschleifenmusik – immer die gleiche Melodie, aber ein bisschen mehr Jammern!”
George: (grinst) Hey, ich könnte wirklich ein „Musik für Warteschleifen“-Album rausbringen. “Nr. 1: 37 Minuten Stille.”
Jerry: (lacht) Das klingt nach einem Bestseller!
George: (nachdenklich) Vielleicht sollte ich in die Warteschleifenmusik-Branche einsteigen. Die Leute sind doch eh schon in einer Krise. Warum nicht?
Jerry: (nickt) Ja, du kannst sogar ein kleines “Sie sind jetzt auf Platz 200 in der Warteschlange”-Musikstück machen. Sehr motivierend!
George: (aufgeregt) Das ist es! Ich nenne es „George’s Warteschleifen-Sinfonie“!
Jerry: (grinst) Und du nimmst einfach die gleiche Musik, die jeder benutzt, und änderst die Tonhöhe alle 30 Sekunden. Das ist die wahre Kunst!
George: (verzweifelt) Weißt du, Jerry, am Ende der Warteschleife bist du selbst derjenige, der auflegt!
Ende.